Rückblick

Ellwangen war eine Reise wert

Frisch wehte der Wind über den Bahnsteig, als sich rund zwei Dutzend Wissbegierige am Bahnhof Bad Mergentheim trafen, um mit dem Zug nach Ellwangen (Jagst) zu fahren. Eingeladen hatte die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) zusammen mit dem Weltladen Bad Mergentheim.

Auf eindrucksvolle Weise verknüpft Ellwangen Tradition und Moderne. Der sorgsam gepflegte Baubestand und die großzügige Anlage der Stadt lassen noch heute erahnen, dass Ellwangen bis in die napoleonische Zeit Sitz eines Fürstpropstes war.
Nach einem gemeinsamen Mitttagessen besuchte die Mergentheimer Gruppe den im Erdgeschoss eines Altbaus im Stadtzentrum gelegenen Weltladen.
Zwei Mitarbeiterinnen erklärten Konzept und Zielsetzung dieses vom Verein Treffpunkt Nord-Süd e.V. getragenen Ladens, der im Unterschied zum Weltladen Bad Mergentheim seinen Schwerpunkt in politischer Arbeit sieht.
Anschließend ging es in die im Kern romanische Basilika am Marktplatz mit dem eindrucksvollen Kreuzgang und der angebauten barocken Jesuitenkirche, die heute von der evangelischen Gemeinde genutzt und für Konzertaufführungen geschätzt wird.
Einen doppelten Kontrapunkt setzte zum Abschluss der Besuch in der Marienpflege, die sich mit derzeit elf Wohngruppen um Kinder und Jugendliche kümmert, die nicht das Glück erfahren durften, in eine gute Familie hineinzuwachsen. Für Notfälle steht die nach einer württembergischen Prinzessin benannte Einrichtung an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr als Anlaufstelle offen. In erster Linie soll jungen Menschen aber verlässlicher Halt gegeben werden, um ihnen den Weg ins eigenständige Leben zu erleichtern. Die Marienpflege steht Menschen jeder Religion offen. Dennoch spielt der Glaube eine wichtige Rolle. Für das Gebet in frohen und in schweren Stunden gibt es eine Kapelle, in der Glasfenster des zeitgenössischen, einheimischen Künstlers Sieger Köder Momente des Glaubens und den Weg des Heiligen Franziskus erhellen.
Die Heimfahrt mit der Bahn gab Gelegenheit, den gelungenen Tag in Gedanken und Gesprächen noch einmal Revue passieren zu lassen.

Klaus Hofmann

Programm September – Januar 2025

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