„Christus sei mit mir, Christus sei in mir, Christus sei hinter mir …“ so heißt es in einem Schutz- und Segensgebet, das dem Heiligen Patrick zugeschrieben wird. Es wird auch Lorica genannt,
auf Deutsch (Brust-)Panzer. Also ein Gebet, das wie ein Panzer, ein Schild das Böse abwehrt.
Eine Variante dieses als Hymne gestalteten Gebetes trägt den Titel „Wie der Hirsch schreit“. Dieser geht auf eine Legende zurück, die erzählt, dass der Heilige St. Patrick bei der Verbreitung des
christlichen Glaubens in Irland auf den Widerstand der widerspenstigen keltischen Druiden stieß und diese ihm nach dem Leben trachteten. Bei einer Verfolgung habe sich Patrick verwandelt,
den feindlichen Soldaten erschien er als Hirsch umgeben von seinen Kälbern. Gleichzeitig nahmen sie einen eigenartigen Gesang wahr: Die Lorica.
Der estnische Komponist Arvo Pärt greift 2007 mit seinem A-capella Werk „The Deer’s Cry“ das Schutzgebet Patrick’s auf, indem er eine Strophe davon für gemischten Chor vertont.
Christ with me, Christ before me, Christ behind me,
Christ in me, Christ beneath me, Christ above me,
Christ on my right, Christ on my left,
Christ when I lie down, Christ when I sit down,
Christ in me, Christ when I arise,
Christ in the heart of everyone who thinks of me,
Christ in the mouth of everyone who speaks of me,
Christ in every eye that sees me,
Christ in every ear that hears me.
Christ with me.
Einfachheit ist das Prinzip, dem Pärt bei der Komposition folgt.
Keine aufdringlichen Verschnörkelungen, dafür beruhigende Unterbrechungen. Die Wirkung umso beeindruckender. Wohltuend, irgendwie magisch-mystisch.
Äußerst ansprechend vorgetragen wird dieses Chorwerk von dem britischen Vokal-Oktett VOCES8. Die Aufnahme findet man hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ir3htl3UlBk