Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, diesigem Wetter und matschigem Boden, machten sich fast 30 Pilger auf zu einer spirituellen Wandertour auf die Höhen bei Amorbach.
Zusammengefunden hatte sich eine Gruppe von Leuten aus der Region Mergentheim sowie aus dem Raum Frankfurt. Geführt wurden sie von Georg Magirius aus Frankfurt-Höchst, einem Kenner besonderer Orte des mainfränkischen Gebietes. Eingeladen dazu hatte die Keb Dekanat Mergentheim sowie die von Georg Magirius initiierte Reihe GangART.
Mit der Bahn reiste man aus den verschiedenen Richtungen an. Bereits in Miltenberg versammelte sich die Gruppe im Zug Richtung Amorbach. Der Wanderauftakt erfolgte am dortigen Bahnhof vor der dort ausgestellten Lok von Udo Lindenbergs legendärem „Sonderzug nach Pankow“.
Über Serpentinen wanderte man zunächst gen Sonnenberg. Schon recht bald wurde gefragt, wie weit es denn noch bergauf gehe. Herr Magirius erklärte, dass wir insgesamt 26mal hintereinander einen 10-Meter-Srpung-Turm hinaufklettern würden. Zehn 10-Meter-Türme hätten wir allerdings schon hinter uns.
Nach dem Überwinden der Schneefallgrenze erreichte die Gruppe die Fuß-Pils-Hütte auf dem Gipfel. Auf den Tischen vor der Hütte lag eine feine Decke Schnee. Platz für Becher mit heißem Kaffee, Punsch, Apfelsaft oder Tee. Um und in der offen zugänglichen Hütte herrschte ungezwungene Stimmung.
Nach einem längeren Weg, der im Stillen gegangen wurde, erreichte man die Kapelle auf dem Gotthard. Das Gotteshaus hat keine Fenster mehr, auch keine Türen. Das erweist sich als Glücksfall. Der Lichteinfall ist unvergleichlich. Und auch die Diesigkeit am Himmel hat sich etwas aufgelöst, so dass von der Plattform des Turmes aus die 7 Täler des bayerischen Odenwalds bestaunt werden konnten.
Am Westeingang der ehemals dreischiffigen Basilika spannte Georg Magirius den Bogen zur ebenfalls offenen und einladenden Unterkunft, in der Jesu Leben am Heiligabend geboren wurde. Mit einem adventlichen Segen schloss er den Besuch der Gotthardsruine ab.
Der Abstieg ging rasch von statten. Schließlich lockte schon die abschließende Cafè-Einkehr. Am Bahnhof in Miltenberg verabschiedeten sich die Gruppen in die Züge mainauf- und mainabwärts.
Andreas Steffel