Rückblick

Veranstaltung mit dem Weltladen Kaffee für ein besseres Leben

Jochen Hackstein vom Verein WÜPAKA e.V. stellte im katholischen Gemeindehaus von Bad Mergentheim ein ganz besonderes Projekt vor: den Würzburger Partnerkaffee. Nach seinem facettenreichen Vortrag und zahlreichen Fragen aus dem Publikum verkostete man im lebhaften Gespräch einen Winter-Cappuccino mit Ahornsirup und selbstgebackenen Kuchen, den Mitarbeiterinnen des Weltladens Bad Mergentheim anboten.

Den Kaffee, den WÜPAKA vertreibt, stammt aus dem Hochland von Tansania. Das subtropische Hochland dort erlaubt den Anbau hochwertiger Arabica-Kaffee-bohnen. Sie zu auskömmlichen Preisen anzukaufen, daraus einen wertvollen Kaffee herzustellen und diesen dann in Würzburg und Umgebung anzubieten, war der Grundgedanke. Naheliegend war es dann auch dem Produkt den Namen „Würzburger Partnerkaffee“ zu geben.

Am Beispiel der Bäuerin Elisabeth erläuterte Jochen Hackstein, wie durch WÜPAKA Menschen in Tansania ein besseres Leben ermöglicht wird: Elisabeth lebt in Mahenge, rund 50 Kilometer von Mbinga. Sie ist etwa 45 Jahre alt und hat drei erwachsene Kinder.
Sie hat einige Tiere, Kühe, Schweine und Hühner. Außerdem betreibt sie Feldbau, und besitzt rund 200 Kaffeepflanzen. Wie Elisabeth wirtschaften viele der rund 400 Mitglieder der Kaffeekooperative Mahenge Amcos. Oft führen Frauen allein den Betrieb.

Aus dem Kaffeeanbau bezieht Elisabeth dank WÜPAKA rund die Hälfte ihres Einkommens. WÜPAKA zahlt regelmäßig das Doppelte des Weltmarktpreises. Müsste sie ihre Kaffeebohnen zum Weltmarktpreis abgeben, wäre der Anbau nicht wirtschaftlich; davon zu leben, wäre unmöglich. Indem der jeweilige Kaufpreis zwischen den Partnern vor Ort und auf Augenhöhe ausgehandelt wird, entsteht eine würdevolle Landwirtschaft.

Doch im fairen Handel gibt es bei allen erreichten Erfolgen auch Probleme, so Hackstein. Fairer Handel ist kein Zuckerschlecken. Von einer seiner letzten Fahrten nach Tansania berichtete er folgendes: Mit der Kooperative war vereinbart, dass sie 8 Containerladungen Kaffeebohnen zu je 19,2 Tonnen liefern sollte. Die Kooperative erklärte kurzerhand, nur die Hälfte zu liefern; mehr ginge eben nicht. Hier konnte WÜPAKA aber nicht nachgeben. Also musste sich die Kooperative anderweitig Kaffee beschaffen, um ihren Vertrag zu erfüllen. Wirtschaftlich sieht der Referent Afrika noch in einem Lernprozess, der erst mit dem Ende der Kolonialzeit begonnen habe.

Zukünftig möchte WÜPAKA für ihre Kaffeeprodukte eine Öko-Zertifizierung einführen und außerdem ist geplant, den Kaffee zukünftig in Tansania rösten zu lassen. Dieser lukrative Teil der Wertschöpfung soll so den Menschen dort zugutekommen, und die Erfolgsgeschichte des Würzburger Partnerkaffees soll dadurch ein ganz neues Kapitel erhalten.

Gekürzter und bearbeiteter Veranstaltungsbericht
von Klaus Hofmann

Programm September – Januar 2025

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