Rückblick

Zu Staufern und Stauden

Viel Wissenswertes und überraschende Bezüge zu Bad Mergentheim brachte die Kulturfahrt des offenen Seniorentreffpunkts „Aktiv sein – Aktiv bleiben“ und der KEB Bad Mergentheim nach Schwäbisch Gmünd und Lorch. Es ging zu Staufern und Stauden.Im Heilpflanzengarten der Fa. Weleda wurden den rund 40 Teilnehmern zahlreiche Pflanzen in ihrer Bedeutung für Naturkosmetik und Naturheilmittel vorgestellt. Angebaut werden sie streng ökologisch im Sinne der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie. Ihm ging es darum, die Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur und Geist zu ergründen, um mit der Natur helfen und heilen zu können. Besonderes Augenmerk erfuhr die auch für die Homöopathie bedeutsame Wechselwirkung zwischen Giftstoffen in Pflanzen und deren Potential für die Heilung. Beiläufig erläuterte die Führerin, wie das bestehende Gelände ohne großen Aufwand für die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd 2011 nutzbar gemacht wurde. Der Nachmittag war den Staufern gewidmet. In dem über 900 Jahre alten, von Herzog Friedrich I. und seiner Ehefrau gestifteten ehemaligen Benediktinerkloster Lorch bekommt man einen Eindruck von Glanz und Elend des schwäbischen Adelsgeschlechts, das bis zur Kaiserherrschaft aufstieg und bald nach dem Tod des Kaisers Friedrich II. (1250) in Süditalien ein jämmerliches Ende fand. Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) wurde zur Mythengestalt verklärt. Gesetze Friedrich II. galten in Italien bis ins 19. Jahrhundert, und sein wissenschaftliches Werk „Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“ prägt die Falknerei noch heute. Einer seiner wichtigsten Berater war der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza.
Während die Klosterbauten dem Bauernkrieg 1525 teilweise zum Opfer gefallen sind, ist die romanische Kirche trotz einiger Vandalismusschäden aus jener Zeit als Baudenkmal der Romanik erhalten. Ein neuzeitlicher monumentaler Bilderzyklus im früheren Kapitelsaal gab zum Abschluss des Rundganges einen Überblick über die Wegmarken der Geschichte der Staufer und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bis in die frühe Neuzeit.

Klaus Hofmann

Programm September – Januar 2025

herunterladen